Das Kloster

Das Kloster

Die Kapuziner, ein Orden innerhalb der Bewegung, die auf den hl. Franz von Assisi (1182 – 1226) zurückgeht, wurden in der Zeit der Reformation gegründet und wollten auf radikale Weise das Evangelium leben. In Verbundenheit mit Gott und den Armen wollten sie ihr Leben gestalten. Deswegen wurden sie auch nach Freiburg gerufen und konnten 1617 in das Kloster an der Murtenstrasse (mit 27 Zellen) einziehen. Heute ist das Kloster vor allem ein Studienkloster. Da leben junge Kapuziner, die sich an der Universität für ihre zukünftige Tätigkeit als Lehrer und Seelsorger vorbereiten. Über der Klosterpforte steht das «Tetragramm», die vier Buchstaben des biblischen Gottesnamens in Hebräisch: JHWH. «Ich bin Der ich-bin-da»! (Ex 3, 14). Das Kloster ein brennender Dornbusch, ein Ort, der zur Anbetung des Unaussprechlichen einlädt? Und darunter auf Lateinisch: «Sit nomen domini benedictum – der Name des Herrn sei gepriesen».

Geschichte

  • 1610–1622
    Gründungsphase: 1610–1622 (Weihe der Kirche) – Philipp Tanners Wirksamkeit – der hl. Fidelis als Guardian (1620).
  • 1686
    1686 Vorausgehend war das Kloster jahr-zehntelang Spielball zwischen Regierung und Bistum. Nuntius Jakob Cantalmi legt den Streit bei – Besuch des hl. Markus von Aviano.
  • 1689
    1689 Generalvikar Heinrich Vulpius Fuchs vermacht dem Kloster die Bibliothek des Humanisten Peter Falck (†1519).
  • 1736
    1736 Bischöfliches Verbot des franziska-nischen Dritten Ordens. Erst mit Papst Leo XIII. aufgehoben, der neben seinen wirtschafts- und sozialpolitischen Enzykliken auch eine spirituelle Erneuerung durch den Dritten Orden erwartete.
  • 1798
    1798 Einfall französischer Truppen, die in der Umgebung von Freiburg Soldaten rekrutieren. Heftigster Widerstand der Bevölkerung und der Kapuziner. Die französische Armee nahm 14 Geiseln, darunter den Kapuziner Seraphin Sansonnens (†1835), und deportierte sie ins Schloss Chillon am Genfersee.
  • 1803
    1803 Ernennung des Guardians, Maximus Guisolan, zum Bischof (†1814).
  • 1834
    Ab 1834 politische Wirren zwischen Liberalen und Konservativen, 1847 Bürgerkrieg («Sonderbundkrieg»). Der Guardian des Klosters, Ignaz Galster (†1848) wurde von der liberalen Freiburger Regierung reaktionärer Umtriebe beschuldigt und deswegen nach Le Landeron versetzt. Appelliert an den Großen Rat und konnte zurückkehren. Die Regierung schikanierte das Kloster: nur Kantonsbürger durften sich in ihm aufhalten; die Aufnahme von neuen Brüdern war nicht gestattet; 1849 wurde das Kloster durchsucht.
  • 1889
    1889 Gründung der Universität unter Beteiligung der Kapuziner, noch mehr als bisher wird das Kloster Studienort. Viele Studenten aus aller Welt, die später Professoren, Ordensobere oder Bischöfe wurden.
  • 1901
    Ab 1901 wird ein neuer Flügel angebaut, um die grosse Zahl an Studenten beherbergen zu können.
  • 1909
    1909 Der Hang bröckelt zur Saane hinunter, das Bord muss gefestigt werden. Die Regierung übernimmt die Kosten.
  • 1982–1985
    1982–1985 Völlige Restauration des Klosters.